Ballonfahren in der Wasserstadt Fürstenberg/Havel
Ballonfahren mit Sun Ballooning Treffpunkt Shell Tankstelle 16798 Fürstenberg/Havel Hans-Günter-Back-Str. 8 an der B 96
Bis 1950 gehörte Fürstenberg zum Gebiet von Mecklenburg-Strelitz.
Die Stadt liegt am südlichen Rand der Mecklenburgischen Seenplatte und wird vom Baalensee, Röblinsee und Schwedtsee umschlossen. Die Havel durchfließt die Stadt in vier (früher drei) Läufen. Der südliche Schifffahrtskanal und der „Iserdiek“ genannte nördliche Havellauf begrenzen das Große Werder, eine zentrale Insel, auf der die ursprüngliche Stadtsiedlung entstand.
Fürstenberg besteht aus dem eigentlichen Stadtgebiet und acht Ortsteilen[2], neun bewohnten Gemeindeteilen und 14 Wohnplätzen[3]:
Ehemalige Gutsanlage in Blumenow
Die weiteren Wohnplätze gehören zur Kernstadt Fürstenberg/Havel: Drögen, Forsthaus Altthymen, Neuthymen, Ravensbrück, Röblinsee-Siedlung und Tiefenbrunn
Die Brandenburger Straße mit Kirchturm
Die Wasserburg in Fürstenberg (2006)
Marktplatz mit Wasserskulptur und Rathaus
Das Zentrum der heutigen Stadt Fürstenberg war bereits vor rund 3000 Jahren besiedelt; dies zeigen Keramikscherben, die im Jahre 2008 bei archäologischen Grabungen im Bereich der Burg gefunden wurden. Slawische Funde im Stadtgebiet sowie südöstlich der Stadt auf dem Siggelkamp verweisen auf eine vordeutsche, slawische Besiedlung dieses siedlungstopographisch günstigen Geländes.
Fürstenberg selbst wurde erstmals 1287 in Zusammenhang mit einer Stiftung für die Kirche und 1318 als Stadt erwähnt. Die askanischen Markgrafen von Brandenburg nahmen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Fürstenberger Gebiet in Besitz. Sie ließen eine Burg, die 1333 zum ersten Mal erwähnt wurde, als vorgeschobenen Stützpunkt errichten. In deren Schutz entstand eine deutsche Ansiedlung, die 1305 den Namen „Vorstenberge“ und 1318 „Vorstenberch“ erhielt. Die mittelniederdeutsche Form „vörste“/„vürste“ bedeutet nicht nur „Fürst“ im heutigen Sinne, sondern allgemein „Herrscher“, aber auch „vorderste“. Insofern ist der vorgeschobene Stützpunkt die „vorderste Burg“.
Mit dieser günstig am schiffbaren Oberlauf der Havel gelegenen Siedlung schlossen die Markgrafen zum einen die geographische Lücke zwischen ihrer Anfang des 12. Jahrhunderts erworbenen Herrschaft Stargard und Ländereien auf dem Barnim, die sie gleichzeitig mit einer Nord-Süd gerichteten Straße verbanden; zum anderen fassten sie damit im ursprünglich slawisch besiedelten Fürstenberg Fuß. Die Entstehungszeit der Burg mit Grenzschutzfunktion ist bis heute ebenso wenig geklärt wie die Entstehungszeit der Stadt oder die Anlage der Stadtbefestigung. Die Stadtbefestigung umschließt dabei die Siedlung am Fuß der am Nordausgang der Stadt gelegenen Burg und zieht mit einem kreisförmigen Grundriss von etwa 400 Metern Durchmesser entlang einer Nord-Süd gerichteten Hauptstraße; das übliche Gitterschema der Kolonisationsstädte ist dabei nicht streng eingehalten. Die Lage der im 19. Jahrhundert beräumten Stadtmauer ist noch in den Flurbezeichnungen „In den Wällen“, „Wallstraße“ und „Wallgasse“ bezeugt. Die ursprünglichen zwei Stadteingänge, das im Norden in Richtung Strelitz gelegene „Strelitzer Tor“ und das im Süden in Richtung Zehdenick (bzw. Berlin) gelegene „Zehdenicker Tor“ (bzw. „Berliner Tor“) sind nicht mehr erhalten. Die militärtopographisch günstige Lage der Stadt – an drei Seiten von Seen und der Havel umgeben – erlaubte die Absicherung im Westen lediglich über einen Palisadenzaun, der in Höhe der Bahnhofstraße mit einem Schlagbaum – dem „Mühlentor“ – versehen war. Gesicherte archäologische Erkenntnisse zur Stadtbefestigung und deren Bebauungsumfeld liegen bisher nicht vor. Bei beiden Toren – dem „Strelitzer Tor“ und dem „Zehdenicker Tor“ – handelte es sich um in Fachwerkbauweise mit Überhaus gefertigte Tore, die u. a. als Zollstation dienten.
Mit dem Land Stargard kam Fürstenberg um 1300 in die Hände der Herren von (später: Herzöge zu) Mecklenburg. Durch den Hamburger Vergleich von 1701 wurde Fürstenberg Teil von Mecklenburg-Strelitz.
Im Dreißigjährigen Krieg fanden um Fürstenberg Kämpfe unter Beteiligung schwedischer Truppen statt. Bei 2008 im Umfeld der Burg Fürstenberg vorgenommenen archäologischen Grabungen wurde ein auf das Jahr 1638 datierter, aus Münzen und Schmuck bestehender Goldschatz gefunden. Die Münzen, deren jüngste eine Prägung von 1633 war, stammen aus Pommern, Holland, England, Spanien, Venedig und aus dem arabischen Raum. 1638 stellte dieser Goldschatz den Gegenwert eines Rittergutes dar – auf die heutige Zeit umgerechnet, betrüge sein Wert etwa 600.000 €.
Im 20. Jahrhundert erlebte Fürstenberg einen industriellen Aufschwung. Aufgrund der landschaftlich reizvollen Lage und in Verbindung mit dem zunehmenden Fremdenverkehr entwickelte sich die Stadt zum Luftkurort.
Im Jahre 1938 wurde von der SS im heutigen Ortsteil Ravensbrück ein Konzentrationslager für Frauen, das KZ Ravensbrück, errichtet. 1942 kam das KZ Uckermark als Mädchen-Internierungslager (Jugendschutzhaftlager) hinzu, später noch ein Männerlager. Bis zur Befreiung am 30. April 1945 kamen hier etwa 20.000 bis 30.000 Menschen ums Leben. In den Jahren 1941/42 wurde in dem Dorf Drögen vor den Toren Fürstenbergs eine Sicherheitspolizeischule erbaut, in der künftige Angehörige von Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD ausgebildet wurden, die nach dem Vorrücken der Wehrmacht politische Gegner und Juden in den besetzten Gebieten verfolgen und deportieren bzw. ermorden sollten. Zu den Ausbildern gehörten Beamte der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und Führer des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (SD). Nach Bombardierungen verlagerte das Gestapo-Hauptquartier in Berlin einen Teil seiner Aktenbestände nach Drögen. Rassenbiologische Experimente und Hinrichtungen wurden dort durchgeführt.
1945 wurde Fürstenberg von der Roten Armee eingenommen und gehörte fortan zur Sowjetischen Besatzungszone und seit 1949 zur Deutschen Demokratischen Republik. 1950 wurden Fürstenberg und einige umliegende Dörfer im Zuge einer Gebietsbereinigung zugunsten des Landes Brandenburg von Mecklenburg abgetrennt. Seit der Verwaltungsreform von 1952 gehörte die Stadt zum Kreis Gransee im Bezirk Potsdam. Fürstenberg war Standort der 2. Garde-Panzerarmee der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. 1958 stationierte die Sowjetunion hier für kurze Zeit zwei Abschussrampen mit sechs nuklearen Mittelstreckenraketen des Typs R-5.
Seit der Neubildung der Länder in der DDR im Jahre 1990 gehört Fürstenberg wieder zum Land Brandenburg und ist seit 1993 Teil des neugebildeten Landkreises Oberhavel. Die nunmehr russischen Militäreinheiten wurden 1994 in ihre Heimat abgezogen.